Mittwoch, 22. Mai 2013

Zweiter Tag, der Mittwoch

Den Bericht des heutigen Tages muss ich eigentlich gestern abend beginnen. Denn beim Betten machen entspannt sich eine kleine Diskussion darüber wer wo und warum schläft. Clemens wollte im Bugbett schlafen, weil er die halbe Nacht wandern würde und mich nicht stören wollte. Ausserdem stünden ja auch so viele Taschen auf dem zweiten festen Bett...und er schnarche...
Meine Gegenargumente: in der Sitzgruppe stehen die Taschen mit Computer- und Strickzeug, auf dem Tisch stehen Becher und Flaschen, die Sitzgruppe müßte zweimal am Tag umgebaut werden...ich schnarche auch...
Also galt folgende Bettenverteilung: die beiden Reifenbergs bekommen jeweils ein festes Bett der Luxusklasse mit Federkernmatratze und Lattenrost, Emma darf sich zwischen den Betten auf dem Boden breit machen, die Sitzgruppe muss leider alleine die Nacht verbringen!
Schon während des Abendessens hatten wir die Heizung fast bis zum Anschlag aufgedreht (auf sechs stand die noch nie) und weil sich die Wärme nicht verteilen wollte, lief das Gebläse auf vollen Touren (das Teil lief bisher nur mal kurz zum Testen). Als ich mich kurz nach zehn ins Bett legte, hatte die Innentemperatur - gemessen mit dem neuen, komplizierten Thermometer - stattliche 23 Grad erreicht!

Jetzt kommen wir endlich zum heutigen Tag!
Wie gewöhnlich bin ich um sechs Uhr aufgewacht, um folgendes zu beschließen: ich hab keine Lust aufzustehen und ich bin gar nicht mehr müde! Was also tun, wenn kaum ein Meter entfernt ein friedlich schlummernder Vater liegt, den man nicht wecken möchte??? Hörspiel an!!! Leider hab ich den Kopfhörer in der verlassenen Sitzgruppe und müsste aufstehen, um ihn zu holen... Gegenmaßnahme: Hörspiel gaaaaanz leise drehen und mit dem Ohr aufs iPhone legen. Leider, leeeeiiider ist dieses blöde Hörspiel so lustig, dass ich fast erstickt bin, bei dem Versuch leise zu sein, um Clemens nicht zu stören. Hat wohl nicht so gut geklappt, denn beim Frühstück fragte er, wer denn da heute morgen so gelacht habe...
Irgendwie hatte ich ausserdem einen dicken Kopf und das Gefühl, dass ausserdem irgendetwas war, als gewohnt. Die Antwort auf beide Aussergewöhnlichkeiten lag nach einem Blick auf das schnell gefunden: wir hatten im Wohnwagen sagenhafte, Käse zum Schmelzen bringende fünfundzwanzig Grad Celsius!!!
Und da mir sofort bewusst war, dass mir das kein Mensch glaubt, habe ich gleich ein Beweisfoto geschossen...
Nach Körperpflege, Hundefütterung und -spaziergang gab's dann auch für die Menschen ein leckeres Frühstück, um vom schlechten Wetter abzulenken und uns für den Tag zu stärken.

Nach ausführlichen Planungen, welche Tour denn für heute angemessen sei, kamen wir zu folgendem Ergebnis: wir fahren mit der Kanzelwandbahn auf die Bergstation, gehen von da zur Fellhorn Mittelstation, fahren mit der Fellhornbahn zur Fellhorngipfelstation, schauen die Bergschau an, gehen zur Kanzelwand zurück und fahren von dort ins Tal. So der Plan! Nach einem Blick Richtung Berg kam mir der weiße Belag etwas komisch vor und ich stiefelte sofort zu Frau Monsieur. "Wir haben heute folgendes vor...!" Sie schaute mich etwas seltsam an und meinte dann, dass die Wege "dort oben" gesperrt seien. Planung hinfällig, neue Planung!
Neuer Plan: wir fahren mit der Bahn aufs Walmendingerhorn, trinken einen Kaffee, fahren wieder ins Tal (die Wege "dort oben" sind ebenfalls gesperrt) und machen eine Runde durchs Gemsteltal. Gesagt, getan - es war inzwischen elf Uhr - wir steigen mit der kompletten Regenausrüstung ins Auto und fahren Richtung Mittelberg. Auf der Fahrt mit Blick auf das Wetter und die Uhrzeit (es regnet fast nicht mehr) schlage ich vor, den Plan leicht zu modifizieren: erst Gemsteltal mit Einkehr, dann Walmendingerhorn. Da ich für Emma mitstimmen darf, geht die Abstimmung zugunsten meines Planes aus und wir setzen die Fahrt zum Parkplatz am Beginn des Gemsteltales fort. Von dort laufen wir zu Alpe Gemstel-Schönisboden und vespern erst mal, dann weiter wie geplant: zurück zum Auto, Walmendingerhorn.












Auf dem Walmendingerhorn liegt Schnee, wir fahren trotzdem mit dem wahrscheinlich unsinnigsten Aufzug der Welt, welcher in einem mitten in der Landschaft stehenden Turm untergebracht ist. Einmal runter und einmal hoch - ein tolles Erlebnis, welches ich in jedem Urlaub mindestens einmal geniesse und dabei jedesmal vor Freude vibriere (Sarkasmus!).
Als wir alles gesehen haben, laufen wir blau gefroren im Café ein und vertilgen Kaffee und Sachertorte - es ist inzwischen Kaffeezeit, ehrlich!!!
Mit der letzten Bahn fahren wir ins Tal und machen im Walserhaus halt, um die Bergschau 1122 anzuschauen (die Bergschau auf dem Fellhorn ist ja vom KWT aus nicht zu erreichen). 
Die heutige Tour haben wir mit einem Einkauf im Feneberg abgerundet. Leider gab es hier kein Buch über Sizilien, was vlt daran lag, dass der Feneberg ein Supermarkt ist.
Zurück am Wohnwagen das Übliche: Emma füttern, Emma spazieren, Blog schreiben, Abendessen, Blog schreiben und da sind wir jetzt...
Nachtrag: Kommentare sind jetzt ohne Anmeldung möglich und gern gesehene Gäste!

4 Kommentare:

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  2. So, der erste Kommentar ist wahrscheinlich verloren, jetzt ein kurzer zweiter als Test: Habe eine Mail geschrieben und inzwischen im Atlas einige eurer heutigen Stationen gefunden.
    Schade, Sch -
    . . . mit dem Wetter, wo doch Clemens mit seinen neuen Schuhen so gern die Berge erklimmen wollte.
    Herzlichst Gudrun

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  3. Das Thermometer verträgt anscheinend die Diskrepanz zwischen innerer und äußerer Temperatur nicht, was dann?
    Ich hoffe, dass wenigstens Emma sich wohl fühlt, auch wenn sie vielleicht nicht so die Vesperstuben- und Kaffeehausgängerin ist!
    Lasst euch nicht verdrießen, hier ist das Wetter auch nicht besser
    und ich habe keinerlei Aussichtsbahnen zur Abwechslung.
    Gute Nacht und bis morgen, Gudrun

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  4. Hallo, auf dem Blog nichts Neues?
    Seid ihr eingefroren, geschmolzen oder erschöpft vom Vespern und Kuchen essen - ich hoffe trotzdem, dass es euch gut geht.
    Bei Gertas Geburtstag nichts Neues, es kamen heute Morgen nacheinander 13 Gratulanten, meist Alte und der Tiele.
    Beim Kaffee waren wir ca. 20.
    Es regnet fast ununterbrochen, deswegen habe ich vergessen, die Tomaten zu gießen; werde es morgen früh gleich nachholen.
    Nach diesen umwerfenden Mitteilungen gehe ich jetzt lesen, nachher schaue ich nochmals in den Blog, vielleicht ? . .
    Herzlichst Gudrun

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